Zwischen all den Französischvorträgen, Mathaufgaben und Englischtests hab ich endlich ein bisschen Zeit gefunden
: Hier, wie versprochen, schon mal ein Teil meiner Erlebnisse in Südfrankreich:
Um den JEC am Freitag ausgeruht starten zu können, fuhren wir schon am Mittwochnachmittag in Belgien los. So konnten wir auf halber Strecke eine Pause einlegen und Donnerstagmorgen weiter bis Millau fahren. Dort kamen wir dann nachmittags an.
Donnerstag, 11.Oktober: Training
Nachdem wir schnell unser Gepäck aufs Zimmer getragen hatten, ging es zum Training. Es war wunderschönes Wetter und nach einem Blick auf dem Gelände konnte ich es kaum erwarten, diese Gegend genauer mit Karte und Kompass zu erkunden. Und ich wurde nicht enttäuscht: Große, freie Flächen, durch die das Laufen richtig Spaß machte und, damit es nicht langweilig wurde, hier und da ein Felsengebiet. Mit der Karte (die im Maßstab 1:7500 gedruckt war, wegen der vielen Details) kam ich auf Anhieb klar. Nur einen Posten musste ich 2 mal anlaufen. Dieser stand im Waldgebiet und ich merkte schnell, dass um diese Stellen besser einen großen Bogen macht. An manchen dieser Stellen half nämlich auch kein Kriechen, da musste man einfach umkehren und sich einen anderen Weg suchen. Zum Glück war der Großteil der Laufgebiete offen.
Freitag, 12. Oktober: Sprintdistanz
Da der Sprintlauf erst um 15:30 startete, beschlossen wir morgens, dem Trainingsgelände noch einmal einen kurzen Besuch abzustatten (weil es so schön war). Ich bin locker ein paar Posten angelaufen, was relativ gut klappte. Das Gelände gefiel mir, und auch vor den Felsen hatte ich zwar noch Respekt, aber keine „Angst “ mehr. Zum Schluss bin ich gemütlich bis zum Ziel zurückgewandert, hier und da auf einen Felsen geklettert und hab die schöne Aussichten genossen.
Anschließend ging es nach Nant, dem Dorf, in dem die Athleten der verschiedenen Länder untergebracht waren. Dort trafen wir die wallonischen Läufer, die einen Tag später in Belgien abgereist waren. Wir aßen gemeinsam im Wettkampfzentrum zu Mittag und dann war Ruhe angesagt, denn in wenigen Stunden startete der JEC mit der Sprintdistanz. Wir wurden zum Start gefahren, der sich etwas außerhalb des Dorfes Nant befand. Der erste Teil der Strecken führte durch Wiesen und Felder hinab ins Dorf. Am Dorfeingang fand ein Kartenwechsel statt. Das Ziel war nur wenige Meter von unserer Unterkunft entfernt.
Meinen Start fand ich nicht so überzeugend. Die ersten 2 Posten lief ich eher zögernd an, da ich die verschiedenen Bäume und Sträucher nicht wirklich der Karte zuordnen konnte. Der Rest des Rennens klappte ziemlich gut und so landete ich auf den 11. Platz. Beim „Studieren“ der Karte nach dem Lauf entdeckte ich einige Routen, die schneller waren als meine, die ich aber während dem Lauf in der Hektik einfach übersehen hatte. Ich war trotzdem zufrieden, mein Ziel war es schließlich gewesen, in der 1. Hälfte klassiert zu werden und das hatte ich geschafft (in D18 liefen 40 Mädchen).
Wieder in unserer Unterkunft, musste ich die belgische Fahne in meinem Koffer ausfindig machen (ja, so was ist nicht einfach, es gibt ja soo viele wichtige Dinge die einfach dabei sein müssen, und die sorgen dann von selbst für Chaos...
). Miek hatte nämlich das geschafft, was für uns Belgier eher selten ist, sie durfte mit ihrem 5. Platz aufs Podium!
Nach der Preisverteilung wollten wir essen gehen, doch leider gehörten wir zum 2. Service und mussten noch anderthalb Stunden warten, bis wir an die Reihe kamen.
(Fast) alle Belgier nutzten die Wartezeit für einen lockeren Erholungsjogging, ich war jedoch überzeugt, dass ich meine Erholung eher im Schlaf finden würde und hab mich ins Bett gelegt =)
Nach dem Essen wurde der nächste Tag geplant und dann hieß es Schlafen, denn für mich würde dieser Tag schon um 6 Uhr beginnen. (Ich war die 4. in meiner Kategorie die startete und musste somit schon um 09:06 an den Start)