Die 3 Tage Belgien dieses Jahr waren in der Tat eine sehr schöne und interessante Veranstaltung, obwohl läuferisch bei mir diesmal leider der Wurm drin war.
Bei der ersten Etappe lief soweit noch alles relativ gut, bis auf 3 Minuten Zeitverlust zum ersten Posten, den ich knapp verfehlt und dann leider etwas zu weit gesucht hatte. War auch etwas Umgewöhnung, nach einer Reihe Sprintläufen zuletzt nochmal einen Lauf in einem richtigen Wald zu machen... Der Rest der Strecke verlief aber gut. Die vielen Täler und die interessante Streckenführung erlaubten sehr viele Routenwahlmöglichkeiten, und führten auch schonmal zu längeren Umwegen um Täler herum zu den Posten. Technisch gesehen war dies in meinen Augen die interessanteste Etappe. Leider hatte das viele Hanglaufen Spuren an meiner rechten Ferse in Form einer Blase hinterlassen, die mir etwas Sorgen für die nächsten Tage machte.
Abends machten Patrick und ich einen ersten Abstecher in das schöne Städtchen Durbuy, zu Fuß von unserem Hotel aus, das ein wenig außerhalb lag. Der Weg führte an einem Aussichtsturm vorbei runter ins Tal über einen engen Waldpfad, der stellenweise doch recht abenteuerlich zumutete. "Pfad" wäre da doch fast schon zu viel gesagt, Felsenkletterei wäre an manchen Stellen treffender...
Im Ort angekommen trafen wir dann zufälligerweise bei einer Brasserie noch ein paar bekannte Ardoc-Gesichter, zu denen wir uns dann prompt für einen kleinen Ardoc-Abend-Snack gesellten.
Dann stand auch schon
die 2. Etappe vor der Tür, mit der dann leider die negativere Wende kam. Der Lauf fing für mich gut an, und bis zum 11. Posten lief soweit alles bestens. Die Karte war wieder recht steil, aber etwas weniger technisch als am Vortag. Doch dann muss ich irgendwie für einen kurzen Augenblick die Konzentration verloren haben. Zum 12. Posten wären es normalerweise nur so 300m gewesen, an einer Kreuzung vorbei rechts in den Wald rein. Irgendwie muss ich aber den Faden zur Karte verloren haben, so dass ich den Posten von einer anderen Kreuzung etwas weiter, die sehr ähnlich wie die richtige aussah, angriff. Verwundert, dass ich keinen Posten finden konnte, lief ich dann nach einiger Zeit zur Kreuzung zurück und versuchte den Angriff erneut, wieder ohne Erfolg. Daraufhin habe ich mich dann in Richtung eines sicheren Angriffpunktes in Form eines anderen Weges an einer offenen Fläche bewegt. Anhand des Anfangsortes der Lichtung konnte ich meine Position korrigieren, und den Posten von einer sicheren Stelle aus angreifen. Leider hatte mich diese Aktion etwa 10 Minuten gekostet, die dann doch nicht mehr so schnell aufzuholen waren. Als ob dies noch nicht genug gewesen wäre, fing ab 2/3 der Strecke meine Blase ziemlich an zu schmerzen, da das Blasenpflaster verrutscht war. So kämpfte ich mich dann recht langsam laufend noch ins Ziel, von wo aus es mit dem Bus zurück zum Wettkampfzentrum ging. Dort reichte es dann wie erwartet nur für den Schluß der Tagesliste.
Nach dem Lauf machten Patrick und ich noch einen kleinen Abstecher nach Barvaux, um die Tour de France zu schauen. Nach einer langen Karavane von Begleitwagen, die zeitweise schon fast einem Karnevalsumzug gleichte, rauschte dann auch die "Ausreißertruppe" und das lange Feld der Teilnehmer vorbei. Abends ging (bzw. diesmal "fuhr") es dann wieder nach Durbuy, um - wie Patrick schon berichtete - einige lokale Leckereien zu testen.
Für die
3. Etappe hatte ich meine Blasen gut versorgt, und ein paar Sicherheitsschichten Tape drüber geklebt. Soweit lief es sich den Verhältnissen entsprechend dann sogar noch recht gut. Der Wald war viel offener und einfacher als bei den vorherigen Etappen, und generell lief es sich schneller. Es passierten mir zwar 3 kleinere Fehler und das Gesamttempo war generell etwas gedrosselt wegen den Füßen, aber ich war generell zufrieden. Am Ziel kam dann allerdings die böse Überraschung: ein Posten falsch! Anstelle vom Posten 162 hatte ich 161 erwischt. Wie genau das passieren konnte ist mir noch immer nicht ganz klar, da ich eigenlich immer die Nummern kontrolliere. Eine mögliche Erklärung könnte allerdings meine Begegnung mit Sarah bei Posten 141 geben: als ich den Posten in Sichtweite hatte und ihn anlief, fragte mich Sarah, zu welcher Nummer ich denn laufen würde. Als ich dann daraufhin 141 sagte, meinte sie, dass dies aber 142 wäre... verwundert, da die Postenposition eigentlich stimmen müsste, lief ich doch noch zum Posten. Und siehe da - von weitem meinte man in der Tat, dass es 142 wäre, da die "1" an der Seite des Postens fast wie eine 2 aussah. Von oben allerdings war die Nummer klar erkennbar. Wer weiß, vielleicht war mir eine ähnliche Verwechslung auch bei meinem Posten passiert...
Alles in allem - trotz dieser Probleme- waren die Läufe wirklich interessant, die Gegend und das Wetter schön, die Stimmung bei den 3 Tagen und mit dem Ardoc mal wieder super (mit Grillwürsten, "Zeltfest", Serviettenbällchen und Frisbeekugeln). Zusammengefasst war es deshalb ein sehr schönes Wochenende.
In bester "Ardoc-Familienstimmung" wurden dann die 3 Tage von Belgien mit einem Abschiedsbild bei den Dolmen von Weris beendet.