Am 21. Dezember 2007 starteten wir dieses Projekt mit den jeweils 10 Mädchen und Jungen des 6. Schuljahres der Grundschule Recht.
Ihr Lehrer Albert Desenfants hat uns tatkräftig unterstützt.
Für uns war es eine überaus angenehme Zusammenarbeit zwischen Schüler, Lehrer und uns als Projektleiter!
Ziel des Projektes war es,
- die Schüler ins Kartenlesen einzuführen
- ihr Umweltinteresse zu wecken
- ihr Selbstvertrauen zu stärken
- selbstständiges Handeln zu fördern
- die Schüler für den Orientierungslaufsport zu begeistern
Unsere Vorbereitungen begannen aber schon einige Monate früher.
Während Freddy eine OL-Karte des Rechter Schulareals aufgenommen und gezeichnet hat, habe ich den Unterricht und die Übungen für die 5 Einheiten zusammengestellt. Verwendet haben wir u.a. auch Auszüge aus dem Lehrmittel „It’sCOOL“ vom Schweizer Orientierungslaufverband.
Erste Einheit
Gelände und Höhenkurven
Nach einigen kurzen Erklärungen über den OL im Allgemeinen, haben wir versucht, den Schülern Wissenswertes um das Thema Gelände und Höhenkurven zu vermitteln.
Mit Elisabeths Hilfe konnten wir drei Ateliers anbieten. Alle Schüler konnten so an diesem Nachmittag in einer kleinen Gruppe in allen drei Ateliers Informationen sammeln.
Es wurde:
- Memory von Ansicht/Silhouette/Höhenkurven gespielt und danach passend zusammengeklebt
- Mithilfe unseres Reliefmodells „Groß und Klein Bohlscheid“ bestimmt, wo’s bergauf und wo bergab geht
- Mit Knetmasse verschiedene Reliefformen selbst dargestellt
Zweite Einheit
Objekte und Signaturen – Maßstab und Distanzen
So das Thema unserer zweiten Einheit.
Bei einem Rundgang mit der Schularealkarte auf dem Schulgelände wurden Farben und Signaturen erklärt, anschließend mit Domino- und Memoryspielen in der Klasse vertieft, um abschließend wieder draußen mit einer Fragetabelle zu überprüfen, ob man sich schon viele Signaturen merken konnte.
Im zweiten Teil dieses Vormittages drehte sich alles um Maßstab und Distanzen.
Zu Beginn wurden Schritte auf einer 100m Strecke gemessen, erst beim Gehen, dann beim Laufen. Jeder Schüler wusste nun, wie viel Schritte er braucht, um eine Distanz von 100m
zurückzulegen
Darauf aufbauend wurden dann mit einer Stern-OL-Karte
- Distanzen im Gelände geschätzt
- Schritte im Gelände gezählt
- Distanz auf der Karte gemessen
- Gemessene Distanzen umgerechnet (wurde später gemacht)
Da wir zeitlich doch sehr begrenzt waren, hatte Albert sich freundlicherweise bereit erklärt, den von uns vorbereiteten Unterricht über den Maßstab, während seines Rechenunterrichtes zu erteilen, so dass die Schüler den 4. Schritt mit der Stern-OL-Karte beenden konnten.
Dritte Einheit
Himmelsrichtungen und Kompass
NICHT OHNE SEIFE WASCHEN - Darum ging es heute. Genauer gesagt: N O S W
Bei einem Irrgarten-OL sollten die Schüler üben, die Karte nach jedem Richtungswechsel wieder nach Norden auszurichten (im Norden hing ein großes Schild N). Beim anschließenden Richtungsdiktat wurde es schon etwas spannender, da nun alle Himmelsrichtungen mit einbezogen wurden.
Nach den Himmelsrichtungen lernten die Schüler, wie sie die Karte mithilfe des Kompasses nach Norden ausrichten können und die Technik „Kompass auf Karte“.
Mit dieser Technik konnte danach jeder bestimmen, welcher Posten im Gelände (waren mit Buchstaben markiert), welcher Zahl auf der Blindflugkarte entsprach, ohne den Posten anzulaufen.
Zum Abschluss dieses Vormittages konnte jeder Schüler das Erlernte bei einem Sternlauf testen.
Vierte Einheit
Orientierungslauf auf der Schularealkarte
Da seit unserem erstem Treffen mittlerweile schon drei Monate vergangen waren, wollten wir vor dem ersten „richtigen“ Lauf die wichtigsten Informationen noch mal ins Gedächtnis rufen.
Dazu hatten wir einen Postennetzlauf vorbereitet in Verbindung mit einem Frage-Antwortspiel.
An jedem der 19 Posten hing eine Frage mit drei möglichen Antworten, z.B.
4. Wie ist das Gelände, wenn die Höhenkurven nahe beieinander liegen?
A sehr steil
B weniger steil
C flach
17. Stellt euch vor, ihr sitzt auf dem Dach der Grundschule. In welche Himmelsrichtung müsst ihr schauen, um die Sporthalle zu sehen?
A Osten
B Westen
C Süden
Danach kam dann der spannende Augenblick, auf den die Schüler schon lange warteten:
Ein klassischer OL mit Emit-Auswertung.
Emit ist ein elektronisches Postenkontrollsystem, das in Belgien bei allen offiziellen OL-Veranstaltungen verwendet wird.
Die Schüler liefen in Zweierteams eine 1150m lange Strecke mit 23 Posten.
Schulorientierungslauf
Alle hatten die Posten in der richtigen Reihenfolge angelaufen und somit ihren ersten Orientierungslauf erfolgreich beendet.
Ergebnisse
Fünfte Einheit
Orientierungslauf im Wald
Zum letzten Mal trafen wir uns am 24. April an der Skihütte in Rodt.
Da die Signaturen der Schularealkarte nicht alle identisch mit denen der Waldkarte sind, hatte Albert während des Unterrichtes schon die Legende mit den Waldsignaturen durchgearbeitet.
Auf dem Weg zum Start verglichen wir Karte und Wirklichkeit miteinander, damit die Schüler verstanden, wie eine Futterkrippe, die im Wald steht, auf der Karte dargestellt wird, oder wie eine Vegetationsgrenze, die auf der Karte mit schwarzen Pünktchen dargestellt wird, im Gelände aussieht.
Als nächstes konnten alle beim Stern- und beim Schlaufenlauf so viele Posten wie möglich anlaufen. Jeder hatte dadurch schon einige Posten vom nachfolgenden klassischen Lauf gesehen.
Diesmal startete jede Minute 1 Läufer.
Es war natürlich eine riesige Umstellung vom bekannten Schulgelände zum unbekannten, manchmal unübersichtlichen Wald, aber es klappte wunderbar.
Beim Abschlusslauf war bei insgesamt 220 anzulaufenden Posten nur ein einziger fehlender zu beklagen.
Wir möchten Mara, Charline, Claire, David, Sebastian, Loris, Nadine, Olivier, Sabrina, Jérome, Anne, Laura, Christian, Iskander, Christophe Isabelle, Timo, Michael, Susanne und Myriam danken für die Ausdauer und die Begeisterung während der 12 Unterrichtsstunden.
Auch ein großes Dankeschön an Albert, ohne dessen Hilfe wir das Projekt nicht in diesem Umfang hätten durchführen können.
Uns hat es unheimlich viel Spaß gemacht.
Maria & Freddy