...und hier auch noch ein paar Worte meinerseits zur OL-Reise an den anderen Kontinent.
Schon beim freien Training neben den Dünen von Canoa Quebrada wurde klar, dass die künftigen zu suchenden Posten nicht immer an "gewohnten" Objekten stehen, und dass man manchen solchen Objekte lieber nicht zu nahe kommt:
- Postenstandort
Vor allem war es gewöhnungsbedürftig, dass sich das Querlaufen auf ein paar kleine Abschnitte zwischen Pfaden beschränkt, wo die Wegspur nicht gut sichtbar war... Die allergrößte Schwierigkeit beim Laufen waren für uns kälteverwöhnte Belgier allerdings die Hitze, die das Laufen an offenen Stellen und bei Sonnenschein extrem schwierig gestaltete.
Den Trainingparcour hatten wir aber recht gut gemeistert, was uns dann für die nächsten Tage recht zuversichtlich stimmte.
Am nächsten Tag wurde der Lauf eröffnet mit einem Staffel-Stadtlauf durch den kleinen Küstenort. Da ich nicht für diesen Lauf angemeldet war, aber meine Leidenschaft für Stadtsprint letztenendes in mir durchbrach, habe ich nach Michael's Rückkehr kurzerhand seine Karte geschnappt und den Parcours ohne offizielle Zeitnahme gelaufen. Es gab einige schöne Abschnitte, vor allem an der Küste entlang. Und auch einige Orte, wo man eventuell besser eine andere Routenwahl gemacht hättte (siehe gleiche Stelle wie bei Michael).
Am nächsten Tag ging es dann mit den richtigen Waldwettkämpfen los. Bei strahlendem Sonnenschein auf einem alten Sportfeld war sowohl das Start- als auch das Zielgelände aufgebaut. Da ich eine frühere Startzeit als meine beiden Brüder hatte, bin ich bereits früher mit Ittamar zur Zielwiese aufgebrochen. Beim Start gab es dann noch einen kleinen Stress: so etwa 10 Minuten vor meiner Startzeit (eine der ersten Starts) war noch immer niemand beim Start zu sehen. War das etwa nicht der richtige Start? Von Michael's brasilianischen Vereinskollegen wurde ich dann aber beruhigt; sie meinten, dass es mit dem Start noch was dauern könne, das wäre nichts außergewöhnliches. Und in der Tat - etwa 20 Minuten später kam dann Leben am Start auf, und die Uhr wurde zurückgesetzt auf die erste Startzeit. Uff...
Der Lauf selber war anspruchsvoll, vor allem läuferisch. Die Hitze machte einem zu schaffen, und die Getränkeposten waren strategisch ungünstig für mich aufgestellt. So wurde der Lauf zum Ende hin zu einer ziemlichen Durststrecke, aber glücklicherweise blieben größere Fehler aus. So konnte ich am Ende sogar einen mehr als zufriedenstellenden 9. Platz von 33 erreichen, mit einem Schnitt von 12'43". Vor allem die Zäune auf der Karte bleiben in bester Erinnerung. Obwohl nur einfach eingezeichnet, waren die oft auf Mannshöhe mit etwa 7 Stacheldrahtlininen. Drunter durchkriechen war nur selten möglich, so blieb dann oft nur noch das abenteuerliche drüberklettern...
Beim zweiten Lauf hatte man schon eine gute Ahnung, was einen im "Wald" erwartete, und so lief es sich dann auch recht gut. Sogar die Getränkeposten waren glücklicherweise zahlreicher und strategisch günstiger verteilt, so dass ich von den etwa 5 Getränkeposten auf meiner Strecke auch so ziemlich jeden anlief...
Von Gelände war auf dieser Etappe so ziemlich alles vertreten: von dichtestem Dickicht über Wiesen unter sengender Sonne und unter Wasser stehenden Wegen bei einer Farm war alles dabei (leider war das Wasser zu warm, und diente daher nicht als gute Erfrischung).
Am Ende war mein Ergebnis recht interessant: 9. Platz, mit einem Schnitt von 12'44". Konstante Leistung...
Dies war der läuferische Abschnitt der Reise, und wie Andreas schon erwähnte, hatten wir sogar noch einen Preis abgeräumt!
Auf jeden Fall war es eine sehr interessante Erfahrung, mal in einem völlig anderen Laufgebiet seinen bevorzugten Sport ausüben zu können.
Bilder von meiner Reise (auch von der anschließenden Amazonas-Tour):
https://picasaweb.google.com/joh.hock/Brasilien2011