Mein
Urlaub begann bereits 2 Tage früher als geplant. Nach einer Nacht, in der ich mich wohl an die 1000 x hin und her gewälzt hatte, wachte ich am Montag mit Rückenschmerzen auf (wahrscheinlich, weil ich in der Nacht auf dem Bauch gelegen hatte,
). Als sich dann ein Gefühl von Pudding in meinen Beinen breit machte, schwante mir Böses
. Während meinen letzten wichtigen Besorgungen überfiel mich dann die S
ommer- oder Muskelgrippe (laut Hausarzt, den ich am Abend konsultierte), mit einer unbarmherzigen Gewalt, dass ich nicht mehr wusste, wie ich sitzen, liegen oder stehen sollte
. Hinzu gesellten sich Kopfweh und Fieber. Das Ganze sollte, laut Ärztin eine
kleine Woche dauern. Wie tröstlich, wo wir doch in 38 Stunden 1800 km gen Norden fahren sollen. Leider gibt es kein Medikament, welches die Heilung beschleunigen könnte, lediglich Schmerzmittel.
Sicher war es Vorsehung, dass ich schon am Sonntag vieles gepackt hatte.
Die Fahrt habe ich überstanden und die Trainings am Freitag und Samstag zwangsläufig fallen lassen. Samstag war der erste Tag ohne Schweißausbrüche, meine Muskeln hatten sich beruhigt nur der Kopf rebelllierte noch immer, aber ich fühlte mich schon fast wieder gesund
.
Sonntag ging ich mit dem Vorsatz zum Start, nicht zu starten, falls die 2,8 km dorthin mich schon ermüdeten und ansonsten meine Strecke nur zu wandern, da ich nicht sicher war, ob mein Organismus nach dieser, für ihn doch recht anstrengenden Woche, schon bereit war, für eine körperliche Anstrengung.
Das mit dem Wandern hat dann aber nicht mal bis zum 1. Posten geklappt, meine Beine wollten laufen. So ließ ich sie dann laufen, aber nur ganz langsam. Das Schneckentempo hat mich trotzdem nicht vor Fehlern bewahrt.
Leider! Aber ich war überglücklich, dass ich nicht zum Zuschauen verdammt war
.
Beim ersten Blick auf die Karte der 3. Etappe dachte ich,
das ist der Hammer. Der erste Posten mitten im Gewühl und so weit weg. Ich liebe solche Herausforderungen
und das Gefühl danach, wenn man dann am Posten steht ( wenn die Zeit dorthin sich zu lange ausdehnt, hält die Begeisterung sich natürlich in Grenzen). Die ganze Woche war ein Wechselbad der Gefühle. Manchmal wurde die Freude, einen schwierigen Posten auf Anhieb angelaufen zu haben, durch blöde Fehler an einfachen Posten getrübt, wie z.B. am 3. Tag die Unfähigkeit, sich an der geteerten Straße mit vielen Trinkposten zwischen Posten 7 und 8 aufzufangen und einen kühlen Kopf zu bewahren, während bestimmt jeder der unzähligen Läufer, die auf dem Weg zum Start dort eine Trinkpause machten, dachte, die hat sich wohl verlaufen
. Und das alles nur, weil ich auf der langen Strecke zu 8 150 m zuviel nach rechts landete und somit in der verbotenen Zone.
Manchmal war es auch witzig, besonders, als ich im Sumpf einen Läufer überholte
und mich dann wenige Meter vor ihm der Länge nach hinlegte, tropfnass wieder aufstand und wir gemeinsam darüber lachten
.
Das alles ist OL und macht mir so großen Spaß.
Mir haben die Tage in Schweden sehr gut gefallen. Das Gelände und die Bahnen waren sehr anspruchsvoll und ich hatte großes Glück, dass die Grippe mich nicht eine Woche später überfallen hat.