Donnerstag Nachmittag flogen Johannes und ich von Charleroi aus in Richtung Rom. Mit an Bord waren Sylvia und ein paar andere von CO Liege. In der Dämmerung kamen wir an und analysierten erstmal die Lichtverhältnisse. Der erste Lauf am Freitag war nämlich zu dieser Zeit angesetzt. Vor und nach dem Abendessen machten wir die ersten Erkundungen Roms.
Freitagvormittag zogen wir bei schönsten Wetter erstmal das klassische Touriprogramm durch: Kolosseum, Forum Romanum, Pantheon, Piazza Navona,... Die Beine waren im Nachmittag schon etwas schwer, als es hieß auf zum ersten Lauf fertigmachen.
Der erste Lauf fand in dem Park "Villa Borghese" direkt oberhalb der Spanischen Treppe statt. Es war ein sehr offener Park, in dem sehr viele Leute unterwegs waren. Besonders beliebt waren Fahrräder, die man zu 4 Personen nutzen konnte. Der Start erfolgte per Massenstart pro Kategorie. So war gewährleistet, dass alle dieselben Lichtverhältnisse hatten. Der erste Start fand erst nach Sonnenuntergang statt! Die Strecken waren alle in Schmetterlingsform angelegt, sodass die Strecke identisch bzw. vergleichbar blieb, die Läufer sich jedoch zerstreuten. Sylvia hatte beispielsweise diesselbe Strecke wie ich, ihr Posten 2 war jedoch meine Nr. 14 etc.
Ich lief den ersten Teil meiner Strecke noch im hellen, wodurch es sehr einfach war. Ab Posten 15/16 war es jedoch dunkel. Es war sehr ungewohnt, mit diesen verändernden Sichtverhältnissen klar zu kommen. Zudem lief ich nur mit einer kleinen Jogginglampe, die nicht unbedingt für einen OL gedacht war. Allgemein war die Strecke jedoch sehr einfach, die Hauptschwierigkeit war es, die offiziellen Durchgänge in den Hecken zu finden. Nur zu Posten 2 bzw. 13 sowie zu Posten 22 musste man genauer schauen.
Meine Strecke:
Der 2. Lauf fand in dem Park oberhalb der Villa Ada statt. Die Zielwiese befand sich auf einer Halbinsel in einem See. Sehr exotisch
Interessant war auch die Meldung, die sich unterhalb der Listen mit den Startzeiten befand. Dort war wie bereits am Vortag als "Time to beat" die Laufzeit des Sprechers angeschlagen. Zusätzlich befand sich dort der Vermerk "Strained Ankles to beat: 2" Zusammen mit der Empfehlung Schuhe mit Spikes zu nutzen wurde ich sehr misstrauisch.
Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich zum Glück nur teilweise. Das Gelände erwies sich als Urwald der von vielen kleinen Pfaden durchzogen war. Da ich ziemlich spät startete, waren die Pfade sehr gut sichtbar. Laut Dirk und Patrick war das am Anfang nicht immer der Fall. Das grün auf dieser Karte war richtiges grün, zum durchlaufen kaum geeignet. Patrick hat mir für diesen Lauf seinen GPS Logger ausgeliehen, sodass ich meine Route erstmals relativ genau verfolgen konnte.
Die ersten 6 Posten waren relativ einfach. Beim 7. passierte es dann: Ich wähnte mich zu sicher und versuchte quer zu laufen. Das war keine so gute Idee: ich verfehlte den Posten und landete kurz vor Posten 8. Von der anderen Seite aus fand ich den Posten aber sofort.
Auf dem Weg zu Posten 9 lies meine Konzentration etwas nach. Ich passte nicht auf und lief einen Weg zu früh hoch. Ich landete auf einem hohen, offenen Plateau, dass ich nicht auf der Karte fand. Für mich hätte es gelb sein müssen, es war aber als großer weißer Fleck dargestellt. Ich war komplett verloren und fragte ein paar andere Läufer, wo ich sei. Mir wurde ein komplett falscher Ort genannt. Total verwirrt lief ich in die Richtung los, aus der ich gekommen war. Nach einigem herumgeirre suchte ich mir eine markante Wegkreuzung un orientierte mich komplett neu. Daraufhin fand ich dann auch meinen Posten. Ich habe jedoch ca. 8-9 Minuten verloren. Die restlichen Posten bereiteten dann keine Probleme mehr. Zu Posten 11 verfehlte ich den ersten, direkten Weg, da ich mit meiner Startnummer beschäftigt war. Die war mir von einer entgegenkommenden Läuferin abgerissen worden. Zu Posten 18 sah ich die Brücke nicht und lief kurzerhand den Bogen um die Quelle.
Das Gelände hat mir richtig Spaß gemacht.
Meine Karte:
NB ich bin noch nicht sicher, ob das GPS oder die Karte nicht stimmt...